Eigentlich müßte ich die Bude aufräumen! Denn nach 4 Tagen Anwesenheit aller Familienmitglieder im Haus sieht es dementsprechend aus. Obwohl ich keine Dekofee bin und unser Haus – genau wie mein Kleidungsstil – eher minimalistisch eingerichtet ist, schaffen wir es bereits nach einem Wochenende ein Chaos zu hinterlassen.
Trotzdem wollte ich euch doch noch ganz kurz meine kleines Sommerprojekt zeigen. Die warmen Temperaturen in den letzten Wochen (ok, jetzt ist es auch bei uns wieder kalt) haben mich verleitet einen einfachen Baumwoll Cardigan anzuschlagen. Diesmal wollte ich nicht erst im Hochsommer starten, sondern sie dann bei Bedarf auch direkt anziehen können.
Außerdem warte ich ja noch auf die Wolle für meinen Knit Along, der nächsten Montag startet und dieses schnelle Jäckchen ist wirklich (normalerweise) im Handumdrehen fertig.
Bei mir dauert es aus folgenden Gründen, dann doch wieder länger …
Der 1. Unsinn
Ich hatte den Fehler gemacht, mitten im Strickstück das Garn zu wechseln. Weil ich Vorder- und Rückenteil auf der Nadel hatte, war ich zu faul zurückzustricken als das Knäuel zu Ende war. Als ich ungefähr am Armausschnitt angelangt war, kam ich auf die Idee doch mal die Fäden zur Probe zu vernähen. Durch die groben Maschen konnte man dies natürlich sehen.
Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich habe aufgrund des einfachen Schnittes wohl mein Gehirn ausgeschaltet und losgestrickt ohne nachzudenken. Mir geht es oft in den Ferien so, daß mein Akku einfach leer ist. Die Wochen zwischen den Ferien gebe ich Vollgas und dann falle ich oft zu Beginn der Ferien in ein tiefes Loch und bin zu fast nichts mehr fähig.
Kennt ihr das?
Der 2. Fehler
Als ich an den Armausschnitten angelangt war, habe ich mir kurzfristig überlegt, doch ein paar Maschen vom Rückenteil lieber in das Vorderteil zu nehmen, damit die Jacke vorne nicht zu weit aufsteht (durch das Einrollen der Kanten bei glatt rechts passiert das ja ganz gerne).
Allerdings hatte ich mir vorher bereits die Abnahmen für den Halsausschnitt ausgerechnet und mich dann idiotischerweise strikt daran gehalten (Ursache wahrscheinlich dieselbe wie unter Punkt 1).
Nachdem ich dann – auch wieder ohne irgendeine Gehirnaktivität – die Teile zusammengestrickt und abgekettet hatte, fiel mir dann bei der Anprobe auf, das quasi nur ca. 2 cm für meinen Halsausschnitt frei waren.
Fazit
In den Ferien werde ich zukünftig nur noch nach Anleitung stricken!
Der Cardigan gefällt mir jetzt sehr gut. Natürlich müssen noch die Ärmel dran, da ich kein Freund von Westen bin und außerdem muss er noch gewaschen und in Form gezogen werden, damit die Maschen etwas gleichmäßiger werden.
Wären mir nicht die Fehler passiert, hätte ich die Jacke über die Osterfeiertage fertig gehabt. Also ein prima Projekt für Anfänger und Ungeduldige.
Hier noch ein paar Details zur Jacke:
Material
Lamana „Cosma“ in schiefer, 2fädig
Bisher wiegt die Jacke 269 g und ich hoffe, daß die Ärmel (es sollen 7/8 Ärmel werden) das Gewicht nicht mehr so doll in die Höhe treibt.
Muster
- Glatt rechts mit Nadel Nr. 10 in Hinreihen und Nadel Nr. 9 in Rückreihen (für ein gleichmäßigeres Maschenbild)
- Patentrand am Ausschnitt über 3 Maschen
- Bündchen: 1 rechts, 1 links – „eastern“ gestrickt (Wieso? Weshalb? Warum? siehe hier)
Schnitt
Das Modell hat einen geraden, schmalen Schnitt und paßt daher prima zu Röcken, Shorts und Kleidern. Die Ärmel werden ungefähr 7/8 Länge bekommen und entweder stricke ich sie separat und häkle sie anschließend an oder ich stricke sie direkt an.
Ich wünsche euch noch eine schöne letzte Osterferienwoche …
Bis bald
Tanja
Verlinkt mit [Maschenfein :: Berlin] und [Creadienstag]