Um die coolen Oversize Cardigans mit verschränkten Maschen schleiche ich schon seit geraumer Zeit herum. Immer nur glatt oder kraus rechts wird auf Dauer doch etwas eintönig und ich bin kein Fan von komplizierten Mustern.
Als erstes habe ich die verschränkten Maschen bei den Cardigans von Kiro by Kim entdeckt. Allein der Shop und der Instagram Account @kirobykim läßt mein Chunky-Knit-Herz höher schlagen. Eine wahre Inspirationsquelle für Big Cardigans. Soviel unterschiedliche Farben- und vor allem Wollkombis habe ich bisher noch nicht gesehen, wobei mir die Farben dann doch manchmal etwas zu bunt sind.
Bereits letztes Jahr hatte ich mich dann also mit den verschränkten Maschen beschäftigt. Irgendwie hatte ich aber entweder die falsche Wolle oder die Technik noch nicht so schick umgesetzt, denn es gefiel mir nicht und so landete alles wieder in der Versenkung.
Dann liefen mir auf Instagram immer wieder die Cardigans von @oversize_knits über den Weg und ich konnte mich gar nicht satt sehen an den coolen Jacken. Und dann kam es kurz vor unseren Ferien irgendwie mal wieder ganz von selbst, da ich für den Urlaub noch ein Projekt mit Baumwolle gesucht habe. Mir fiel ein, dass ich noch einen Rest der Lamana Perla im Schrank hatte und beim Anblick der Jacken von Oversize Knits konnte ich mir gut vorstellen, dass die Perla die richtige Wolle sein könnte.
Schnell eine Maschenprobe mit doppeltem Faden und Nadel Nr. 8 gestrickt. Wobei schnell jetzt etwas geflunkert ist, da ich erst mal wieder verschiedene Techniken ausprobiert habe:
- in Hin- und Rückreihen verschränkt gestrickt (das Gefummel mit den links verschränkten Maschen hat mich aber abgeschreckt und die Optik war mir dann auch zu „grätig“)
- Rechte Maschen „Eastern“ gestrickt (Technik siehe hier ganz am Ende des Beitrags und das Resultat ist wie bei den folgenden rechts verschränkten Maschen, nur, dass die verdrehten Maschen in die andere Richtung zeigen)
- nur die Hinreihen rechts verschränkt gestrickt
Letzteres Ergebnis hat mir dann am besten gefallen und leider habe ich vor lauter Rumprobieren der unterschiedlichen Techniken keine Fotos von den übrigen Ergebnissen gemacht.
Hier habe ich ein paar Links wie Du verschränkte Maschen strickst:
- Eilzza: rechts verschränkt
- Elizza: links verschränkt
- PDF-Dokumente zum runterladen bei Lana Grossa
Das Ergebnis der rechts verschränkten Maschen könnt ihr im Foto im oberen Bereich sehen. Das heißt also, die rechten Maschen werden verschränkt abgestrickt und in den Rückreihen werden normale linke Maschen gestrickt:
Ich denke, trotz schwarz kann man das Maschenbild ganz gut erkennen. Im unteren Teil der Maschenprobe habe ich dann auch direkt das kraus rechts Muster gestrickt, da es mir dieses Modell von Oversize Knits besonders angetan hat:
Mit Nadel Nr. 8 komme ich zwar nicht an diese großen Maschen heran, aber das Maschenbild gefällt mir auch so sehr gut und mit Nadelstärke 8 stricke ich sowieso sehr gerne.
Die Lamana Perla* hatte ich bisher immer irgendwie ausgeblendet, dabei läßt sie sich wirklich toll stricken und durch den Alpaca-Anteil von 25 % ist die Jacke auch super für die Übergangszeit geeignet. Gegenüber der Lamana Cosma (mit Modal-Anteil) ist sie wesentlich matter von der Oberfläche und nach der Wäsche habe ich das Gefühl, als wenn die Wolle noch mal ein wenig „auf“ geht und das Strickstück flauschiger wird, was mit Sicherheit am Alpaca liegt.
Meine Maschenprobe hat folgendes ergeben:
Wolle
- Lamana Perla, 2-fädig mit Nadel Nr. 8
- Farbe: natur (00)
- 60% Baumwolle (Pima Baumwolle)
- 25% Alpaca (Baby Alpaca)
- 15% Seide
Grundmuster I
- Hinreihe: rechts mit verschränkten Maschen
- Rückreihe: linke Maschen
- 10 x 10 cm: 12 Maschen x 17 Reihen
Grundmuster II
(siehe Foto oben mit schwarzer Wolle).
- Hinreihe: rechte Maschen
- Rückreihe: rechte Maschen
- 10 x 10 cm: 11 Maschen x 18 Reihen
Den Schnitt werde ich von meinem Big Cardigan im Stil von Maiami Berlin nehmen und die Jacke allerdings, wie meinen #amiracardigan, von oben stricken. Da habe ich am wenigsten zum vernähen und ich bin flexibel bei der Länge von Ärmeln und Unterteil. Die Technik hatte ich zum ersten mal bei Natalie entdeckt und nachdem ich nun ein paar mal Raglan von oben gestrickt habe und die Vorteile des Von-oben-Strickens für mich erkannt habe, möchte ich nicht mehr anders stricken.
Im Prinzip wird erst das Rückenteil bis zu den Armausschnitten gestrickt. Dann errechnet man sich die Maschen für die beiden Vorderteile und nimmt diese direkt aus der Anschlagsreihe des Rückenteils auf. Dann wird jeweils wieder bis zum Armausschnitt gestrickt und später alle drei Teile auf eine Nadel genommen. Die Maschen für die Ärmel werden direkt aus dem Armausschnitt aufgenommen und entweder in Runden oder in Hin- und Rückreihen gestrickt.
In einem der nächsten Blogposts zu diesem oder dem AMIRA Cardigan zeige ich euch die Technik mal anhand einer Grafik genauer, denn ich finde diese Methode wirklich genial und auch super für Anfänger.
Ihr haltet mich sicher für bekloppt, dass ich aus dem Urlaub heraus blogge! Die Maschenproben hatte ich zu Hause schon fertig gestrickt und in den letzten Tagen hatten wir hier 37 Grad im Schatten, so daß ich gerne mal ein wenig Zeit im Haus mit Klimaanlage verbracht habe.
Außerdem bin ich sowas von tiefenentspannt und genieße es mal einen Blogbeitrag ohne Zeitdruck zu schreiben …
Liebe Grüße also aus Mallorca und bis bald
Tanja
* Die Wolle für mein Sommerprojekt wurde mir von Lamana kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank noch mal!
Verlinkt mit [Maschenfein :: Berlin]