Vielleicht kann sich noch jemand erinnern, dass ich irgendwann im letzten Jahr mal erwähnt hatte, dass ich zukünftig immer erst ein Projekt fertig haben möchte, bevor ich das Nächste starte.
Schließlich strickt und näht man wesentlich effektiver und produktiver, wenn man sich auf eine Sache konzentrieren kann.
Soviel zur Theorie und den guten Vorsätzen! Einige Zeit hat dies auch geklappt, allerdings habe ich momentan 3 Sommerprojekte. Die Herbst/Winter-UFOs möchte ich erst gar nicht erwähnen … Nun denn, alles zu seiner Zeit und ich lasse mich jetzt nicht mit negativen Gedanken aus der Ruhe bringen, denn jetzt geht es mit großen Schritten auf unseren Sommerurlaub zu.
Und daher möchte ich euch ein bisschen was zu meinen Sommerprojekten schreiben, die hoffentlich irgendwie noch fertig werden. Der Familien-Alltags-Berufs-und-Schul-Stress treibt es allerdings kurz vor den Ferien noch mal richtig auf die Spitze.
Neben Sommerfesten, Abschiedstreffen, Therapieorganisation und Buchhaltungskram im Hotel muss natürlich noch der 12. Geburtstag der Großen organisiert werden. Ausnahmsweise mal nicht 1 Woche vor Abflug ist mir dann noch aufgefallen, dass der Kinderausweis abläuft …
Ich will nicht jammern! Vielen von euch geht es genauso, wenn ich mich mal so rechts und links umschaue. Die liebe Nadine von Zolis Blog und ich haben beschlossen dann in den Ferien kollektiv umzufallen ;o) …
So, jetzt aber mal zu meinen 3 UFOs
Der AMIRA Cardigan
Bereits im Frühjahr hat mir Lang Yarns ein tolles Paket zugeschickt mit einigen Frühjahrs- und Sommergarnen. Dabei war auch die Amira.
Zunächst habe ich sie gar nicht so beachtet, da das Knäul einen Farbverlauf hatte (Amira Color) und dies nicht so meinem Geschmack entspricht. Die uni Knäuel haben aber so eine tolle Farbauswahl, vor allem die soften Töne mag ich sehr.
Ich war auf der Suche nach einem schönen Baumwollgarn und schlich zunächst sehr, sehr lange um die Shiny Happy Cotton von Wool and the Gang herum. Vor allem weil der Vivienne Cardigan es mir angetan hatte, aber in dem Wollpaket waren 800 g Wolle enthalten und mit Nadelstärke 5 habe ich es auch nicht so.
Doppelfädig wollte ich auch nicht stricken und da viel mir die Amira wieder ein, die laut Herstellerangabe mit Nadelstärke 6 gestrickt wird. Da ich sehr, sehr fest stricke und meine rechten Maschen sowieso fester sind als die Linken, habe ich die Strickprobe im Kraus-Rechts Muster mit einer 7er Nadel probiert und ich war sofort von dem tollen Strickbild begeistert.
Das Garn wirkt zunächst ein bisschen wattig, hat eine leicht unebene Struktur, ist super weich und voluminös. Das Kraus-Rechts Muster sieht super schön aus und für meine Jacke habe ich ca. 450 g kalkuliert, was mir preislich auch sehr entgegen kommt (UVP 5,95 € / 50 g), so wird die Urlaubskasse geschont. Die Farbe, die ich mir ausgesucht habe wird als „Sand“ (Farbnummer 933.0096) bezeichnet, ich finde allerdings, dass es eher wie ein schönes helles grau aussieht.
Da mir die Zunahmen für den Halsausschnitt nicht gefallen haben, habe ich mich einfach dazu entschlossen keine zu stricken. Daher wird meine Jacke – Quadratisch-Praktisch-Gut – einfach in Rechtecken als ein Stück von oben gestrickt.
Ich habe beim Rückenteil angefangen und dies bis zur Höhe der Armausschnitte gestrickt. Anschließend habe ich zunächst aus der rechten Schulter die Maschen für das rechte Vorderteil aufgenommen und ebenfalls bis zum Armausschnitt gestrickt, wobei ich das Vorderteil 2 Reihen länger stricke als das Hinterteil, damit der Hals hinten ein wenig „Luft“ hat. Ich bin mal gespannt, ob sich das überhaupt bemerkbar macht.
Die Breite des Halsausschnittes habe ich bewußt etwas kleiner gehalten, damit die Vorderteile nicht ganz so schmal werden.
Am vorderen Ausschnittrand habe ich jede 1. Masche wie zum Links stricken abgehoben, damit eine schöne Randmasche entsteht. Alles andere dann kraus rechts.
Das ist wirklich ein super Freestyle-Projekt, denn die Länge des Unterteils und der Ärmel kann man ja später durch Anprobe variieren. Die Bündchen werde ich höchstwahrscheinlich im Twisted-Rib-Stitch stricken (siehe Beitrag über Randmaschen und Bündchen).
Bis jetzt fehlen mir noch ein paar Reihen am linken Vorderteil und dann kann ich alles auf eine Nadel nehmen. Wenn ich das Jäckchen bis zum Urlaub nicht fertig bekomme, dann kommt sie halt mit. Ich denke aber, wenn man wirklich mal ein paar Stunden Zeit investieren kann, dann ist sie Ruck-Zuck fertig gestrickt.
Der Miezikini
Schon lange habe ich von einem Häkelbikini geträumt, die Optik ist einfach so cool, aber mangels Häkelerfahrung habe ich den Gedanken einige Zeit wieder verloren. Dann bin ich auf die Video-Anleitung von Miezi Berlin gestoßen.
Die schlichte Optik des Modells hat mir sofort gefallen und ich habe meine ersten Häkelschritte versucht. Es hat lange und einige Video-Wiederholungen gedauert, aber dann hatte ich das Grundprinzip verstanden.
Den Anfang hat dann dieses rosa Teilchen gemacht und seitdem war ich irgendwie völlig hin und weg vom Häkeln. Die Faszination des Häkelns hat mich in den Bann gezogen und ich konnte einfach nicht mehr aufhören. Herausgekommen ist bisher dieses Teilchen, dass ich aus Resten meines Luna Cardigan gehäkelt habe:
Den Luna Cardigan hatte ich mit der Pima Baumwolle von We Are Knitters umhäkelt, aber einfädig war mir das einfach zu dünn für die Bindebänger und ich entschloss mich auch die COSMA für das Umhäkeln und die Bindebänder zu benutzen, das mir dann LAMANA spendiert hat. Lieben Dank noch mal dafür!
Und da ich unbedingt noch ein paar Sommerkleidchen brauche, liegt auch der Miezikini zunächst noch etwas rum …
Burda Kleid mit Spaghettiträgern
Um das Modell NR. 114A-092013-DL schleiche ich schon seit der September Ausgabe der Burda herum und jetzt war es endlich so weit. Ich habe mich für einen leichten Viskose-Jeansstoff entschieden, den ich noch im Schrank hatte. Das Kleid wird schräg zugeschnitten und hat vorne ein paar niedliche Falten und ganz dünne Trägerchen.
Letztes Jahr hatte ich bereits ein Trägerkleid aus der Burda Style in Größe 34 genäht, das mir perfekt gepaßt hat. Daher habe ich mir jetzt wenig Gedanken um die Passform gemacht. Nur die Länge habe ich mal wieder gekürzt, da mir lange Kleider einfach nicht stehen.
Dann ist mir ein Fehler beim Verstürzen des Ausschnittes passiert: Da ich immer mit 1-cm Nahtzugabe arbeite, habe ich im Nachhinein das Schrägband schmaler als angegeben zugeschnitten. Beim Nähen bzw. dann beim Verstürzen war dies dann viel zu schmal und durch den Jeansstoff auch viel zu dick.
Ich merke, dass ich lange nichts genäht habe …
Nachdem ich dann eine Nacht drüber geschlafen hatte, viel mir eine geniale Idee ein: ich mache einfach eine Fransenkante am Ausschnitt und am Saum. Das gibt dem ansonsten schlichten Kleid (der Jeansstoff kommt dann doch etwas langweilig rüber) noch das gewisse Etwas.
Gedacht, getan. Die Streifen habe ich einfach von der Webkante aus gerissen. Der Streifen wellt sich dadurch etwas, aber nach dem Bügeln hatte ich wunderschöne Fransen.
Leider musste ich dann feststellen, dass mir das Kleid obenherum viel zu groß war. Vorne am Ausschnitt und unter den Armen. Mühselig habe ich dann angefangen aufzutrennen und an den entsprechenden Stellen anzupassen. Klingt jetzt so einfach, aber ich war echt genervt und wollte doch einfach nur endlich mal fertig werden. Durch die Fransen fällt es dann aber zum Glück nicht auf, dass ich dann – für mich unüblich – an der ein oder anderen Stelle gefuscht habe.
Der Jeansstoff färbt ordentlich ab und ich muss ihn wohl mit ein paar Farbfängern waschen, damit ich mir meine Strickjacken nicht versaue. Außerdem muss ich dann doch noch die Träger etwas kürzen …
Und da ich nicht nur mit einem UFO in den Urlaub fahren kann, habe ich mir noch eine super coole Jacke ausgesucht, die ich nachstricken möchte. Die stelle ich euch dann beim Nächsten mal vor …
Liebe Grüße und bis bald
Tanja
Verlinkt mit [Maschenfein :: Berlin]