Eigentlich dürfte ich es gar nicht erwähnen, aber das Kleid habe ich bereits 2013 angefangen zu nähen. Ich mag diese einfachen, geraden Schnitte sehr und eine Vorstellung vom passenden Stoff hatte ich auch bereits, denn der Baumwoll-Spitzenstoff lag bereits in meinem Schrank.
Das gerade geschnittene Kleid mit tiefem V-Ausschnitt aus der Burda 05/2012 gibt es in der Größe 36 – 44 und durch meine Erfahrung mit den Burda-Schnitten wußte ich, dass ich auf jeden Fall eine Größe 34 brauche. Als ich anfing zu nähen habe ich nämlich tendenziell immer zu Größe 36 gegriffen, weil ich mir dachte „besser zu groß als zu klein“.
So hatte ich mich also an das Schnittmuster gesetzt und mir mühselig auf dem Original-Papier das komplette Modell verkleinert. Das Unterkleid aus Batist hatte ich dann damals auch schon zugeschnitten und – ich weiß nicht mehr warum – seit dem lag es in der Ecke.
Viel Arbeit war also eigentlich nicht mehr übrig und ich mußte nur noch den Baumwoll-Spitzenstoff zuschneiden. Gekauft hatte ich diesen übrigens bei Autfizz.
Den Ober- und Unterstoff habe ich zunächst zusammengeheftet und dann gemeinsam mit der Overlock versäubert. Danach mußte ich nur noch die Schulter- und Seitennähte schließen (die Taschen habe ich weggelassen) und es auf meine Größe anpassen, da mir das Originalmodell nämlich viel zu lang war.
Die Zugaben der Armausschnitte werden einfach nach innen gelegt und von rechts angenäht.
Zunächst hatte ich noch versucht dem Spitzenstoff eine Bordüre zu verpassen, indem ich es mit einer kleinen Schere entlang der Spitze ausgeschnitten habe. Leider hat das nicht funktioniert, denn die Spitze franste aus.
Also habe ich den Saum auch gemeinsam umgesteckt und vernäht.
Dann stellte ich fest, dass ich weder vom Batist noch von der Spitze irgendetwas übrig hatte und mir fehlte noch die Ausschnitt-Blende. Im Stoffgeschäft, wo ich damals den Batist gekauft hatte war der gleiche Stoff auch nicht mehr zu bekommen. Die Inhaberin riet mir dann dazu einfach ein fertiges Schrägband zu nehmen. Ich war erst skeptisch, weil „normale“ Schrägbänder immer so hart sind, aber angeblich sollte es nach der Wäsche weich werden (da ich das Kleid noch nicht gewaschen habe, kann ich dazu noch nichts sagen).
Gesagt, getan und obwohl ich noch nie ein Schrägband für einen V-Ausschnitt verwendet hatte, habe ich mich eines Sonntags einfach dran gesetzt und rumgetüftelt – mehrfach das Internet durchsucht – und schließlich total genervt losgenäht. An der Spitze habe ich dann wiederum hin- und hergeklappt, angehalten, festgesteckt und schließlich wieder total genervt losgenäht.
Das ging natürlich in die Hose und somit fuhr ich direkt am Montag los, besorgte mir ein neues Schrägband und ließ es mir vor Ort noch mal genauer erklären. Mit den Erklärungen und einer baldigen Umsetzung (sonst hätte ich alles ganz schnell wieder vergessen) habe ich es dann doch noch geschafft.
Ich habe die Verarbeitung des V-Ausschnitts an der Spitze Schritt für Schritt fotografiert und hier festgehalten. Sollte ich es also noch mal benötigen, dann habe ich die Vorgehensweise direkt parat und vielleicht hilft es irgendjemandem von euch, denn wie gesagt, ich habe keine Tipps dazu im Internet gefunden.
So und jetzt noch ein paar Tragebilder … mal mit und ohne Gürtel und mit meinem heißbeliebten BRITT Cardigan aus der superweichen Lamana „Premia“ …
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