Mein letzter Beitrag ist schon eine kleine Ewigkeit her und ich möchte euch erst noch mal ein gesundes und glückliches neues Jahr 2017 wünschen.
Ich hoffe, daß es euch und euren Lieben allen gut geht und mal schauen, was 2017 so auf uns zukommt.
Ein Grund, warum ich so lange nicht gebloggt habe ist auch, daß ich mal abgesehen vom Vorweihnachtsstress in eine Art Schreibblockade gefallen bin. Mein Kopf war einfach leer. Ich wollte unbedingt einen Beitrag schreiben über das letzte Jahr, weil doch so viel auf meinem Blog passiert ist und ich jetzt endlich eine Richtung habe, wohin meine „Strickreise“ geht … aber ich habe nichts auf die Reihe bekommen, außer sehr, sehr viele Strickproben für neue Projekte zu stricken.
Von guten Vorsätzen halte ich eigentlich nichts, aber ich mache mir natürlich auch Gedanken über das neue Jahr: Was möchte ich erreichen? Das nennt man wohl eher Ziele setzen. Ich weiß allerdings aus eigener Erfahrung, daß (gerade mit Kindern) zeitlich immer etwas ganz schnell dazwischen kommen kann. Daher und um mich nicht selbst unter Druck zu setzen, werde ich darüber lieber erst mal nichts verraten. Selbstverständlich werde ich weiter hartnäckig an meinen dynamischen Anleitungen arbeiten und über neue Modelle wird auch ganz viel gegrübelt und gestrickt.
So, und jetzt möchte ich euch endlich etwas über mein Strickkleid erzählen:
1. Der Schnitt
Den Wunsch mal ein Kleid zu stricken hatte ich schon lange. Manche von euch wissen ja bereits, daß ich Röcke und Kleider liebe. Allerdings finde ich, daß Wollkleider und Röcke auch sehr schnell „auftragen“ können, wenn sie den falschen Schnitt haben. (Wohlgemerkt, es gibt nicht die falsche Figur, sondern nur falsche Kleiderschnitte!)
Ich habe mir vor Jahren mal ein teures Cashmere-Kleid gekauft, daß ich so gut wie nie angezogen habe, weil ich mich nicht 100%ig wohl darin gefühlt habe. Ein anderes trage ich super gerne, also habe ich dieses als Vorlage gewählt. Es hat eine leichte Birnenform (also oben schmal – an der Hüfte weit – und unten wieder etwas enger). Ich habe ein Foto gemacht, aber da es schwarz ist kann man nichts erkennen und es sieht eher wie ein Sack aus ;o) daher lasse ich es lieber und zeige euch weiter unten das bisherige Ergebnis meines Kleides.
2. Die Inspiration
Die Inspiration kam diesmal nach dem Schnitt. Ich weiß auch nicht mehr, wie und wo ich über diesen Pullover von Iris von Arnim gestolpert bin, aber er hatte es mir sofort angetan. Er hat auch einen kleinen Stehkragen. Und dann war ziemlich schnell klar, daß mein Strickkleid in diesem Stil im Halbpatent gestrickt wird.
3. Die Wolle
Zur Wollkombi bin ich eigentlich über zwei Ecken gekommen: Ich war ursprünglich auf der Suche nach einem Mohair-Beilaufgarn für die Lamana Bergamo in karmin-rot (für eine rote Jacke) und hatte mir dafür die Lang Yarns Mohair Luxe ausgesucht. Weil ich mir bei dem Farbton unsicher war, habe ich bei Marisa von Maschenfein nachgefragt, welches Beilaufgarn sie mir denn farblich zur Bergamo empfehlen könnte und da hat sie mir die Lusso von Lang Yarns an´s Herz gelegt, so wie sie bereits ihren Bergalu-Poncho gestrickt hatte.
Lange Rede … im Wollgeschäft vor Ort habe ich mir dann ein Knäuel Lusso in silber einfach mitgenommen. Die Kombination mit der Bergamo ist wirklich der Hammer. So flauschig und sehr, sehr kuschelig warm. Die ideale Kombi für Jacken und Ponchos, die richtig warm halten sollen.
Mein Strickkleid in dieser Wollkombination ist also nichts für die Übergangszeit, sondern für kalte Tage und – wie wir es lieben – für lange, windige, kühle Spaziergänge am Meer mit Rosi.
4. Die Strickprobe
Ich schreibe extra nicht Maschenprobe, weil ich an dem kleinen Stückchen immer auch alle Techniken teste, die ich für mein Projekt brauche. Für mein Raglan Kleid sind nur Zu- und Abnahmen nötig. Es müssen immer 2 Maschen zu- oder abgenommen werden, damit man im Muster bleibt. Bei den Abnahmen war ich mir recht sicher, aber Zunahmen beim Halbpatent hatte ich noch nie gestrickt. Die Techniken könnt ihr hier nachlesen: „Zunahmen und Abnahmen beim Halbpatent“
Die Strickprobe habe ich mit (Nadelstärke 7) der Bergamo in schiefergrau gestrickt, die ich noch zu Hause hatte:
Dann gibt es noch die Qual der Wahl: Tiefergestochene Maschen oder Halbpatent mit Umschlägen in den Rückreihen stricken?
Ich habe beide Varianten ausprobiert und konnte keinen Unterschied im Strickbild erkennen. Auch wenn man mal eine Patentmasche vergessen hat, kann man beide Varianten noch gut „retten“ (das muss ich euch unbedingt mal zeigen, weil das gar nicht so schwer ist!)
Ich habe mich für tiefergestochene Maschen entschieden.
5. Die Farbe
Grau ist im Winter meine absolute Lieblingsfarbe. Es ist nicht so hart wie schwarz, man kann verschiedene Grautöne super kombinieren und grau paßt einfach zu allem. Besonders zu pastell- und brauntönen.
Hellgrau sieht dazu noch super edel aus und in Kombination mit dunkel braun (z. B. Stiefel und Tasche) oder rosa gefällt es mir am besten. Also habe ich mich für die Bergamo in Hellgrau (42m) und die Lusso in silber (945.0023) entschieden.
So wie es aussieht, scheint meine kleine Schreibblockade überwunden zu sein ;o)
Mir ist meine Wolle ausgegangen (das Halbpatentmuster ist wohl etwas tückisch und ich habe mich das erste Mal bei meinem Wollverbrauch verkalkuliert) und somit fehlen ungefähr noch 15 cm zum Kleid, das sind ca. 2 Knäul der Bergamo, die ich mir gestern im Wollgeschäft abgholt habe …
Das Kleid sollte also in den nächsten Tagen fertig werden, so daß ich es auf jeden Fall noch diesen Winter anziehen kann (womit ich fast nicht mehr gerechnet habe) und ich jetzt endlich mit meiner roten Jacke anfangen kann.
Liebe Grüße und bis bald
Tanja
Verlinkt mit [Maschenfein :: Berlin]